bist du etwa ein mädchen?

bist du etwa ein mädchen?

Donnerstag, 26. Juni 2014

Neulich am See

 
    manche sind 'von natur aus' wasserratten. andere nicht. gefunden auf: www.flickr.com, von Maggie_94, cc-by-nc-sa


neulich, als schon mal sommer war ...

es ist heiß und meine kinder wollen unbedingt an den see. es ist voll, wie immer, selbst unter der woche ist der see ein 'geheimtip' für die angrenzenden großstädter. ein vater geht mit seinem - an der badehose identifizierbarem - sohnenmann in den see. er schiebt ihn vor sich her, der kleine schreit. er hat angst und möchte nicht ins tiefe wasser, für den vater völlig unverständlich. dieser bemerkt stur: 'bist du etwa ein mädchen?'

britta steffens & co. wären begeistert.

die situation am see rief eine unvergessene und, wie ich meine, typische kindheitserinnerung wach: mein papa (dem ich nicht nur überaus liebevoll zugetan bin, sondern den ich auch für seine vielen talente und fähigkeiten schätze) hat das gleiche mit mir gemacht, wobei – da ich ja offensichtlich ein mädchen war, der obige spruch nicht wirklich zur anwendung kommen konnte. stattdessen hieß es: 'hab dich nicht so!' irgendwann gab er es trotzdem auf und wollte dann auch nicht mein versöhnungsangebot annehmen und am wasserrand mit mit mir spielen. (schließlich war es ja meine schuld...)

kehren wir aber lieber noch einmal zu dem tag neulich am see zurück, als es schon mal sommer war. was hab ich gemacht, als ich die situation zwischen vater und sohn mitbekam? das, was ich am innigsten gelernt habe und mir daher, vor allen anderen – sicher besseren varianten – am leichtesten fällt. ich habe die szenerie mit größtmöglichem mimischen faltenwurf kritisch, aber stumm(!) kommentiert und zwar so, dass die auf dem sandstrand in weniger entfernung stehende mutter mich sehr gut erkennen und keinen zweifel daran haben konnte, wie meine persönliche meinung zu der situation ist. sie wurde immer nervöser, und nach wenigen momenten griff sie ein. ich verabscheute mich selbst dafür, die mutter implizit als verantwortlich adressiert zu haben. ich hätte den mut finden mögen, ihn direkt, ruhig aber selbstsicher anzusprechen. dass mir das bis heute nicht gelingt, gehört zu meiner persönlichkeit. es ist aber auch bezeichnend für die gesellschaft, in der wir leben.

die kinder von heute sind die eltern von morgen! welche hatte wohl neulich einen riesigen streit mit ihrem kind, weil dieses den rucksack beim fahrradfahren auf dem gepäckträger klemmen, anstatt auf dem rücken tragen wollte? ein umstand, der ja wohl unerhört ist, wo wir doch alle wissen dass rucksäcke nun mal zum auf-dem-rücken-tragen da sind! oder ?? – räusper, räusper...

ps: dem beispiel der natur sollten wir, wie ich finde, übrigends nicht folgen: auf youtube können wir sehr deutlich verfolgen, wie entenküken mitunter zum schwimmen 'angeregt' werden.

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